Stöpsel habe ich keine im Ohr. Meine Musik ist der Gesang der Vögel, das knacksen der Ästchen oder das rascheln des Laubes unter meinen Füssen, wenn ich im Wald jogge. Ich möchte gerne ein Teil sein mit der Natur in der ich mich bewege und das mit allen Sinnen.
Heute Morgen, es raschelt (und das bin nicht ich!!!) - ich lausche - nichts!?
Und wieder raschelts... das Rascheln wird leiser....
Letztes Mal habe ich ein junges Reh mit meinem Blick erhascht das husch husch ins Gebüsch gesprungen und verschwunden ist. Auch den roten Schwanz eines Fuchses durfte ich schon erblicken. So schön ist's im Wald, in der Natur! Der Wald gibt mir das Gefühl von "noch Heil sein", Vertrauen und Frieden. Er schenkt Zuversicht...
Das Gedicht von Erich Kästner
"Die Wälder schweigen"
letzter Vers triffst voll auf den Punkt:
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.
Heute Morgen, auf jeden fall, (bin abgeschweift, ich weiss) kam mir doch plötzlich der Gedanke beim Geraschel überall: "Ui! Isch das öbbe e Wildsau? Oder sogar en Wolf?" Bei uns in der Schweiz wird ja über das viel diskutierte Jagdgesetz abgestimmt - das macht mich nachdenklich!
Weiter gejoggt und mittendrin im Wald - ein Grossaufmarsch von Bagger, Lastwagen mit riesigem Container! Der Bagger hieft unter lautem Getöse Baumstämme in den Container. Ich suche meinen Weg an den Arbeitern (die übrigens freundlich grüssen), Bagger und Lastwagen vorbei um meine gewohnte Strecke weiter zu laufen. Es bedurfte Geschicklichkeit!
So beim "monotonen" laufen rattert auch meistens mein Hirn.
Da! Der Gedankenblitz!
Das Rascheln von vorhin, das war sicher ein verscheuchtes Reh oder waren verscheuchte Tiere (das ist erst die Einleitung zum Gedankenblitz), die ihre gewohnte Route nicht abwandern konnten, weil eben dieser Bagger und Lastwagen mit Container lärmig ihre Arbeit taten und sie die Tiere in ihrem Lebensraum einfach nur störten! Die Tiere haben gar keine Wahl! Sie müssen sich zurückziehen und dann komm ich noch als Joggerin und störe grad auch noch! Ah, dann noch der Hündeler (ohne Leine ist auch klar), Spaziergänger, Biker, Reiter und wer sich sonst noch so alles im Wald aufhält.
Der Gedankenblitz, ist vielleicht etwas gewagt für einige Gemüter, aber vielleicht holt sich
Mutternatur ja die Wölfe zu Hilfe um ihren Wald und Lebensraum zu schützen!?
Früher (war auch nicht immer alles besser) als es noch Wölfe und wilde Wildschweine gab in
den Wäldern, hatten die Menschen Angst vor dem unheimlichen Wald und mieden ihn. Er konnte gedeihen, Sauerstoff produzieren, Luft und Wasser reinigen, Wärme regulieren und entspannende Botenstoffe der Luft abgeben und konnte so Mensch, Tier und der ganzen Erde dienen.
Heute besuchen ca. 44 Besucher pro Stunde den Allschwilerwald. Die BZ berichtete 2017 von einer halben Million Menschen im Jahr und es werden immer mehr! Das stark frequentierte Naherholungsgebiet braucht heute selbst Erholung. Sanfte Hinweise zur respektvollen Nutzung kann auf dieser Seite geholt werden.
Menschen flüchten in den Wald und die Tiere flüchten in die Stadt. Unweit von uns treibt sich des Nachts ein Fuchs herum....
Mich macht es traurig, wie die Menschen mit dem Wald umgehen!
Sie gehen ja in den Wald, weil es da einfach so gemütlich und erholsam, schön kühl im heissen Sommer, es gute Luft zum Atmen gibt und das Lagerfeuerchen unsere Seele wärmt. Aber warum lassen sie dann ihren Müll, Bierbüchsen und zerbrochene Flaschen einfach da liegen? Machen die das zu Hause auch so?
Ich wünschte mir sehr, dass sich der Wald und Mutternatur Hilfe holt. Es dürften einfach noch ein paar mächtige Drachen sein, weil die Wölfe, Wildschweine sogar die Rehe wollen sie ja einfach wegschiessen lassen wenn sie dem Menschen zu nahe kommen!
Wenn die aber mehr Platz hätten, mehr Lebensraum, wären sie wahrscheinlich heute noch die unheimlichen Geister im Wald vor denen wir Angst hätten und wir Menschen unter keinen Umständen in den Wald gehen wollten!
Hätten wir Menschen mehr grün, statt immer mehr unbezahlbare, stylisch kalte Wohnhäuser müssten wir nicht aus der Stadt in den Wald flüchten....
Ein Herz für den Wolf & love & happiness
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